DIE GESCHICHTE A PRIORI IM LICHT DER POETIK VON PETER HANDKE UND DER PHILOSOPHIE DER GESCHICHTE VON IMMANUEL KANT
Keywords:
Immanuel Kant, Peter Handke, Philosophie der Geschichte, die Geschichte a prioriAbstract
In der vorliegenden Arbeit wird die Beziehung zwischen der geschichtsphilosophischen Position des deutschen Philosophen Immanuel Kant und der Geschichtsauffassung des österreichischen Gegenwartsschriftstellers Peter Handke hergestellt und aufgrund eines solchen, möglichen literarisch-philosophischen Rahmens die Geschichte Ende des 20. Anfang des 21. Jahrhunderts interpretiert. Der Grundsatz der Philosophie der Geschichte von Immanuel Kant lautet: Die Geschichte a priori ist möglich, wenn der Wahrsager die Begebenheiten selber macht und veranstaltet, die er dann zum voraus verkündigt. Die gleiche Philosophie findet man auch bei Peter Handke in seiner These über das Bestehen des Subjekts der Geschichte vor der Geschichte, eines solchen Subjekts, also, das die Geschichte im voraus macht. Vor-der- Geschichte-bestehen bedeutet, diese Geschichte im voraus und unabhängig vom tatsächlichen geschichtlichen Lauf schaffen, verkündigen und in Kraft setzen. Die Geschichte a priori ist eine längst vorbereitete, versteinerte Geschichte, die den Anderen im voraus von der historischen Bühne eliminiert, sie schafft nur den Schein irgendeiner historischen Bewegung und Veränderung. In ihr ist alles schon längst entschieden und beendet worden.
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